Saisonfinale der Cadets

Bevor wir zum Abschluss der Saison bei den Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft (IDJM) an den Start gingen, schnupperten wir am 16./17.09. bei der Uckermark Open in Prenzlau noch einmal Regattaluft! Bei der wieder mal perfekt vorbereiteten Veranstaltung und gutem Segelwetter ging es am Samstag zu vier Wettfahrten hoch motiviert um den Pokal! Für den SCZ gingen Larissa mit Lexi (GER 9974) und Jonas mit Ansgar (GER 10040) an den Start.
Schnell machte sich bei beiden Booten die fehlende Wettkampfroutine bemerkbar. Fehlendes Selbstvertrauen und Erfahrung ließ für unsere Crews maximal Plätze im hinteren Feld zu. Von Wettfahrt zu Wettfahrt konnte man sich steigern und kam bei 19 Startern in der letzten Wettfahrt schließlich als 13. (9974) und 17. (10040) ins Ziel. Die vordersten Plätze machten an diesem Tag die Seglerinnen und Segler aus Rostock und Prenzlau unter sich aus.
Mit gestärktem Selbstvertrauen wollten sich die Zeuthener am zweiten Tag noch ein paar Plätze nach vorn arbeiten. Leider ließ am Sonntag der fehlende Wind der Wettfahrtleitung keine andere Option als die Wettfahrt für beendet zu erklären. So reisten wir mit jeder Menge neuer Erfahrungen und nach viel Spaß auf dem Wasser mit Platz 15 (9974) und Platz 18 (10040) nach Hause!

Zwei Wochen später ging es für die gleichen Besatzungen zum Saisonfinale, der IDJM beim Berliner Yacht Club (BYC). Gemeinsam mit den Teenys wurde auf dem Wannsee um die Meisterschaft gesegelt.
10 Wettfahrten waren für drei Tage angesetzt. Am Samstagfrüh angereist, hieß es schnell die Cadets aufbauen, um pünktlich zur Vermessung bereit zu sein. Boote, Segel etc. wurden genau vermessen, die Ausrüstung und Kinder verwogen. Einige junge Segler waren ihrer Schwimmweste entwachsen, so dass zwischen den Vereinen eine regelrechte Tauschbörse entstand. Auch wir blieben davon nicht verschont, fanden aber schnell eine Lösung. Nicht so schnell konnte das Problem der fehlenden Schwimmteste für unsere Boote gelöst werden. Die Klassenvereinigung und das Protestkomitee legten uns aber keine Steine in den Weg. Für uns hieß es die Boote am Abend gründlich vorzubereiten und unsere jungen Segler mussten Sonntagfrüh 7.30 Uhr segelfertig bereitstehen. So konnten wir die Tests am folgenden Morgen unter Aufsicht der Technischen Obfrau und mit Hilfe vom Vorsitzenden der Cadet-KV nachholen.
Beide Boote haben den Test bestanden und endlich konnte es auf das Wasser gehen! Nach kurzem Einsegeln wurde pünktlich das Startsignal für die 25 Cadets gegeben. Unsere beiden Boote erwischten immer wieder gute Starts und setzten sich im Mittelfeld fest. Der böige Wind mit Spitzen von 15 bis 25 kn brachte dann doch den Einen oder Anderen an seine Grenzen. Durch Segeln ohne Spinnaker und zu viel Respekt wurden sie oft schnell durchgereicht. Beide Boote kamen aber unversehrt in das Ziel. Der erste Tag auf dem unbekannten Gewässer war für uns nicht zufriedenstellend. So hieß es an Tag 2 erneut angreifen!

Der Wind war an diesem Tag konstanter. Larissa und Lexi segelten in der ersten Wettfahrt am zweiten Tag trotz schlechtem Start vor bis auf Platz 18! Im internen Duell lagen sie immer knapp vor den Jungs! Diese schafften mit etwas Glück und mit voller Konzentration in der 6. Wettfahrt einen 19. Platz! Mit verpassten Starts oder Kenterungen z.B. kurz vor der Startlinie, segelten wir in dem sehr engen Feld weiter auf den hinteren Plätzen.

Am letzten Tag standen noch zwei Wettfahrten aus. Endlich schienen unsere SCZ-Segler auf dem Wannsee „angekommen“ zu sein und wollten voller Elan ein paar Plätze gutmachen. Beide Boote erwischten einen perfekten Start und hielten sich bis zur Hälfte der Wettfahrt wieder im vorderen Mittelfeld. Mit zunehmender Dauer fehlte beiden Booten die Konzentration und das nötige Durchsetzungsvermögen. Es reichte bei der 9.Wettfahrt wieder „nur“ für Platz 20 und 22. In der 10. und letzten Wettfahrt schien bei den Jungs dann aber doch der sprichwörtliche Knoten geplatzt zu sein. In ihrem besten Rennen kamen sie als 16. über das Ziel!

Am Ende belegten die Zeuthener Boote Platz 24 (10040) und 25 (9974). Deutscher Jugendmeister 2023 wurde Emilius Hauer aus Ribnitz. Vizemeister wurde Marten Lischewski vor dem Rostocker Vincent Mennenga.

Trotz der Platzierung haben wir gemeinsam wieder schöne Stunden auf dem Wasser verbracht! Viel Spaß beim Segeln und schöne Begegnungen auf dem Land rundeten die Veranstaltung ab.

Wenn es uns gelingt, die gezeigten Leistungen konstanter abzurufen und noch mehr Erfahrungen zu sammeln, können unsere Boote in dem engen Feld der Cadets durchaus im vorderen Mittelfeld mitsegeln.
Unser gemeinsames Fazit: Mehr Regatten segeln!!!

Großer Dank geht an die Eltern für ihre Hilfe über die gesamte Saison, wie z.B.  beim Boote verladen und ziehen oder bei der Betreuung an Land!

Wir freuen uns schon auf die nächste Saison und viele neue spannende Erlebnisse auf dem Wasser!

Mike

Landesjugendmeisterschaften Brandenburg in Blossin

 10.-11.06.2023

Am vergangenen Wochenende fanden in Blossin die Landesjugendmeisterschaften im Segeln statt. Fast 200 Teilnehmer in sechs Bootsklassen wollten ihre Meister küren.
Bei den Cadets waren 19 Boote am Start. Für den Segel Club Zeuthen traten Larissa und Lexi (GER 9974) sowie Jonas mit Ansgar (GER 10040) an. Für Larissa war es die erste Regatta in diesem Jahr und für Jonas war die LJM die Premiere als Steuermann. Entsprechend nervös und aufgeregt waren beide Besatzungen.

Nach dem die Boote für die Wettfahrten vorbereitet waren und wir bei der gemeinsamen Steuermannsbesprechnung herzlich willkommen geheißen wurden, ging es am Samstag um 10 Uhr auf den Wolziger See. Die Cadets starteten zusammen mit den Optis auf einer Bahn. Vom versprochenen Wind war nicht viel zu spüren, so dass immer wieder der Start verschoben wurde. Die sommerlichen Temperaturen und der fehlende Wind ließen uns ganz schön schwitzen. Gegen 12 Uhr ertönte endlich das Signal zur ersten Wettfahrt. Die beiden Zeuthener Boote hatten bei nur schwachem Wind einen guten Start und konnten sich im Mittelfeld behaupten. Am Ende kam 10040 als 9. und das zweite Boot als 13. ins Ziel. Beide waren mit ihrem ersten Ergebnis mehr als zufrieden. Durch den auffrischenden Wind ging es nach kurzer Pause zur 2. Wettfahrt. Beide Boote taten sich bei den neuen Bedingungen schwer und wirkten unkonzentriert, so sprangen am Ende „nur“ die Plätze 13 und 15 heraus.
Das Wetter und die ständigen Startverschiebungen zottelten mächtig an dem Nervenkostüm, so dass Jonas nach zwei Wettfahrten die Segel strich. Larissa mit ihrer Vorschoterin Lexi kämpfte sich weiter durch das Feld und konnten sich zum Ende des Tages über einen guten 13. Platz in der Gesamtwertung freuen.
Nach der vom Veranstalter ausgegeben Seglermahlzeit wurden die Boote für den nächsten Tag vorbereitet und ausgiebig gebadet bzw, sich abgekühlt.

Am Sonntag ging es mit viel Energie und Freude erneut auf den Wolziger See. Der Wind meinte es auch am zweiten Tag nicht gut mit uns. Am Wettfahrgebiet angekommen, flaute er wieder ab. Die rot-weiß gestreifte Flagge wollte in diesem Augenblick niemand sehen. Also hieß es wieder warten. Nach fast einer Stunde frischte der Wind plötzlich wieder auf. Bevor die Cadets an der Startlinie Aufstellung nehmen durften, starteten erst die Opti A. Jonas und Larissa verpassten in dem Gewusel den optimalen Start. Trotz alledem konnte Jonas und Ansgar auf der Kreuz in Richtung erste Tonne viel gutmachen und umkreisten diese auf Platz 4! Vom Ehrgeiz gepackt behaupteten sich beide weiter auf diesem Platz. Larissa konnte sich vom restlichen Feld nicht absetzen und hatte bald mit dem abflauenden Wind zu kämpfen.
Leider ließ der Wind so stark nach, dass die Wettfahrt abgebrochen werden musste. Kurz darauf wurde auch die gesamte Regatta für beendet erklärt. Vier gewertete Wettfahrten mussten zur Krönung des Landesmeisters reichen.

Die Plätze 1 bis 3 gingen an: Marten und Yaroon aus Prenzlau, Emilius und Tim aus Ribnitz sowie Johanna und Bennet ebenfalls aus Prenzlau.

Die Zeuthener Boote beendet die LJM 2023 auf Platz 13 (Larissa/ Lexi) und Platz 15 (Jonas / Ansgar). Beide Boote können mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein.

Ein großer Dank für die perfekte Vorbereitung und Organisation geht an den Segel-Club Krüppelsee e.V. Zusammen mit den VBS und dem JBZ Blossin haben sie ein großartiges Segelevent auf die Beine gestellt.

Das Wochenende war aufregend, mit viel Auf und Ab, was Wind und die Stimmung betreffen, vielen bekannten Gesichtern, viel Freude und jede Menge Spaß am Segeln!!!

Claudia und Mike

Nächster Termin:

Sommersonnenwenderegatta in Rerik 24./25.06.

Himmelfahrt im Cadet

Tag 1:

Am 18.05. ging es für Jonas und Ansgar aus der Zeuthener Jugendsportgruppe nach Ueckermünde. Die Prenzlauer Cadet-Segler hatten dort zusammen mit der Cadet-Class-Germany und dem Deutsch-Polnischen-Jugendwerk ein 4-tägiges Trainingslager organisiert.
Insgesamt waren 12 Cadet-Teams aus Prenzlau, Rostock, Potsdam, Leipzig, Zeuthen und aus Gorzow (PL) am Start.
In Ueckermünde angekommen wurden schnell die Zimmer bezogen und die Boote aufgebaut. Es folgte eine lustige Kennenlernrunde mit deutsch-polnischem Sprachtraining.
Um 12 Uhr ging es endlich raus auf das Haff zum Segeln. Den kurzen Weg von unserer Unterkunft „Zerum“ wurden die Boote durch den kleinen Kanal mit dem Motorboot auf das Haff geschleppt.
Für unsere beiden noch unerfahrenen Segler stellte der Wind und auch die ungewohnt hohen Wellen eine große Herausforderung dar. Nach dem ersten Schreck und die motivierenden Worte des Rostocker Trainers ging es für beide als Vorschoter auf anderen Booten weiter. Schnell hatten sie sich an die Bedingungen gewöhnt und der Spaß am Segeln kam nicht zu kurz. Mit etlichen Startübungen und zwei Wettfahrten ging es nach ca. 4 h zurück in den Hafen.
Nach dem Abendessen wurden zusammen mit den anderen Trainern und Seglern der Tag ausgewertet und in persönlichen Gesprächen die Probleme des ersten Tages besprochen.

Tag 2:

Der neue Tag begann mit Wecken um 7 Uhr. Um 7:15 starteten wir im Laufschritt Richtung Leuchtturm Ueckermünde zu unserem morgendlichen Frühsport! Nach Dehn – und Kräftigungsübungen ging es wieder zurück in die Unterkunft.
Die für den Tag geplante Ausfahrt Richtung Westen versprach schönes Segeln mit dem Spinnaker, so dass vor dem Auslaufen der korrekte Umgang mit dem Spi erklärt und auch geübt wurde.
Es hieß dann wieder Boote aus dem Hafen schleppen, kurz sich an die Bedingungen auf dem Wasser gewöhnen und Abfahrt auf Raumwindkurs Richtung Mönckebude! Der zwischenzeitig abflauende Wind war der ideale Zeitpunkt für die unerfahrenen Steuerleute sich im Segeln mit dem Spi auszuprobieren. Fast drei Stunden benötigten wir bis zum Strand von Mönckebude. Die Motorboote wurden vor Anker gelegt und die Cadets an Land getragen. Leider war das gastronomische Angebot sehr bescheiden, so gab es Stärkung nur aus der „persönlichen Fresstonne“ Mäcki, der Trainer der Rostocker, hatte während dessen keine Kosten und vor allem keine Mühen gescheut, ist durch ganz Mönckebude geflitzt, um die Kinder mit einem Eis zu beglücken!
Während der Pause hat der Wind um zwei Windstärken aufgefrischt. Den zunehmenden Wellen zollten unsere beiden Zeuthener Jungs den nötigen Respekt und traten die Rückfahrt nach Ueckermünde auf dem Motorboot an.

Tag 3:

 

Nach dem täglichen Frühsport und der Stärkung am Frühstücksbüffet ging es wieder hinaus auf das Stettiner Haff. Bei angenehmem Wind mit 8-9 kn, übten die erfahrenen Segler erneut den Start und absolvierten 6 Wettfahrten. Unsere Jungs und die anderen jungen Segler übten in herrlicher Kulisse direkt vorm Strand von Ueckermünde die Basics wie Wenden, Halsen und manchmal auch unabsichtlich, das Kentern! Nach 7 h auf dem Wasser gab es das verdiente Abendessen.

Zusätzlich zur täglichen Auswertung, an diesem Abend mit Videos und lustigen Fotos, hatten unsere polnischen Gäste ein Wissensquiz über Polen vorbereitet. Mit ein paar Worten auf Polnisch und den guten Eindrücken vom Land spielten die Kinder am Abend noch gemeinsam Fußball und Volleyball.

Tag 4:

 

Der vierte und letzte Tag begann mit Frühsport bei herrlichem Sonnenschein! Alle wirkten nach drei Tagen intensiven Trainings müde aber die Lust auf Segeln war noch immer groß!

Also hieß es schnell Frühstück essen, Sachen packen und Zimmer für die nächsten Gäste frei machen.

Bei leichtem Wind ging es noch einmal auf das Haff und wir hatten uns zwei Wettfahrten vorgenommen. Für Jonas und Ansgar im GER 10040 sollten es in diesem Trainingslager die ersten beiden Wettfahrten werden.

Es wurde sich eingesegelt und kurz vor dem Start zur 1. Wettfahrt riss bei der Kontrolle der Fock plötzlich die Vorstag! Keiner kam zu Schaden, aber warum musste es ausgerechnet jetzt passieren?

Schnell haben wir sie mit dem Motorboot in den Hafen geschleppt, Vorstag erneuert, Mast aufgestellt und schon ging es rechtzeitig zur 2. Wettfahrt wieder auf das Haff.

Leider hatten wir in der Eile den Spifall vergessen, so mussten beide sich bei ihrer ersten Wettfahrt ohne Spi durch das Feld kämpfen und kamen knapp hinter dem 10. in das Ziel!

Nach dem die Boote verladen waren, gab es eine Siegerehrung und Verabschiedung vom Trainingslager.

Unsere Jungs kamen mit einer gewerteten Wettfahrt auf Platz 12! Die Plätze 1 bis 3 gingen an: Marten und Yaroon aus Prenzlau, Johanna und Bennet ebenfalls aus Prenzlau so wie Wiktoria und Leon aus Gorzow.

Es war für uns ein intensives, aufregendes und lehrreiches Trainingslager mit vielen neuen Eindrücken und Freunden. Großer Dank geht nach Rostock an Mäcki für seine Arbeit mit den Kindern und nach Prenzlau an Andreas für die Organisation.

Ein Dankeschön geht auch nach Gorzow an Przemek für die neue Eindrücke über unsere Nachbarn und ihre Gastfreundlichkeit!

Mike

Nächsten Termin:

Landesjugendmeisterschaft Brandenburg (LJM) am 10./11.06. in Blossin

Gemeldet sind: Larissa/Lexi und Jonas/Ansgar

900 Seemeilen – non stop zur nördlichsten Tonne der Ostsee

Im Juni dieses Jahres, pünktlich zur Sommersonnenwende am 21.06. um 13Uhr, machten sich 4 Segler vom SCZ auf, um einmal die Ostsee in Ihrer längsten Ausdehnung zu durchqueren. Für das Team um Ingo Kranz mit dem Boot FANFAN! war die Teilnahme an der Regatta „Midsummersail“ eine Premiere und die wahrscheinlich bis dahin größte zurückgelegte Offshore-Distanz.  

900 Seemeilen oder ca.1600 km Ostsee vom südlichsten Punkt in Wismar bis an die Finnisch – Schwedische Grenzstadt Töre, vom Veranstalter nicht zu Unrecht als das härteste Rennen auf der Ostsee bezeichnet, waren zu bezwingen. Eine Segelregatta über diese Distanz, in unbekannten Gewässern, erforderte eine längere Planung. Sicherheitsausrüstungen, Seekarten und technische Unterstützungsmittel zum Abrufen von Wetterdaten sowie Prüfung und Nachrüstung von Bootszubehör nahmen viel Zeit in Anspruch und führten dazu, dass bereits 2 Monate vor dem Start mit den Vorbereitungen begonnen werden musste. Die Proviantplanung, der Einkauf und die Schiffsüberführung wurden dann kurz vor Start erledigt. Die Überführung des Schiffes zum Startort, mit knapp 135 Seemeilen auch eine mehrtägige Reise, war dann fast nur noch Nebensache, obwohl auch währenddessen jede freie Minute zum Abschluss der Vorbereitungen genutzt wurde.

Mit 66 Teilnehmern in drei Startergruppen, war dann der Start in Wismar an der Hafenausfahrt auch schon die erste Bewährungsprobe. Die zu diesem Zeitpunkt vorherrschende Windrichtung machte ein Kreuzen aus der Wismarer Bucht erforderlich, welches bei der Anzahl an Booten und der sehr begrenzten Breite der Fahrrinne die erste Herausforderung an das Team stellte.

Nach Erreichen des „offenen Wassers“ und der Einteilung der Wachen, wurde dann sehr schnell klar, dass das Wetter in diesem Jahr etwas Besonderes mit uns vorhatte. Nach den ersten paar Seemeilen auf See, ungefähr auf der Höhe von Rügen drehte der Wind von östlichen Richtungen auf Süd. In der Stärke immer etwas variierend, schob uns jetzt der Wind permanent in Richtung Ziel. Bei Bornholm wurde dann der Spinnaker gesetzt und für die nächsten 4 Tage nicht mehr eingeholt. Die Nächte verschwammen und aus Dunkelheit wurde nur noch Dämmerung je weiter wir nach Norden kamen.

Blauer Himmel, Sonnenschein und Windstärken von 2-5 Beauforts (bis max. 27 kn) aus Süd, sorgten für eine entspannte Stimmung. Ein Wetterumschwung war weit und breit nicht in Sicht und auch Zwischenzeitlich auftretende technische Probleme mit der Stromversorgung konnten die gute Laune nicht mehr trüben.

Eine glückliche taktische Entscheidung vor Bornholm, verhalf der FANFAN! das gros der Konkurrenz in einer Flaute vor der Südschwedischen Küste abzuhängen. Von diesem Zeitpunkt an waren der Ehrgeiz und die Motivation der Mannschaft vollends geweckt. Zwischenzeitig wurde FANFAN! auf Platz 4 geführt und eine Platzierung unter den Top 10 schien möglich.

Der Veranstalter hatte eigens, für eine virtuelle Darstellung der Zwischenergebnisse, ein GPS Trackinggerät sowie eine App zur Positionsdarstellung der Teilnehmer bereitgestellt. So war es bei Netzverfügbarkeit ohne weiteres möglich aktuelle Positionsmeldungen der nächsten Schiffe sowie die Trends der zurückliegenden Stunden auf das Mobiltelefon zu bekommen.

So flogen die FANFAN! und die Tage dahin. Wind von Achtern immer Kurs Nord. Nachdem Stockholm passiert war, reduzierte sich der Schiffsverkehr deutlich. Mussten bisher mehre Verkehrstrennungsgebiete und Fährlinien permanent aufmerksam beobachtet werden, stellte sich jetzt nur noch die Frage welches ist der schnellste Weg ins Ziel.

Bereits nach 5 Tagen, 0 Stunden und 50 min hatte das erste Boot mit einem neuen Streckenrekord das Ziel erreicht. FANFAN! musste da noch den letzten Abschnitt des Bottnischen Meerbusens überqueren. Zu diesem Zeitpunkt war mit einer Spitzengeschwindigkeit von kurzeitig 13 Knoten bei 4-5 Windstärken das Ziel greifbar nahe und so wurde eine Ankunft im Zielhafen bereits für das Ende des fünften Tages prognostiziert.

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Mit einbrechender Dämmerung zerstörten sich jedoch diese Erwartungen. Der Wind, welcher uns bisher zuverlässig in Richtung Ziel brachte, war erst weg, kam dann aus verschiedenen Richtungen und lies uns sprichwörtlich, mit Sicht aufs Ziel, verhungern. So wurden die letzten 12h vor Zieleinlauf zu den anspruchsvollsten und kräftezehrendsten der gesamten Strecke. Auch die, in den letzten Tagen immer früher aufgehende Sonne um 3.30Uhr, vermochte es nicht die Enttäuschung und Erschöpfung zu überdecken.

In den schwachen Winden, konnte FANFAN! ihre Vorteile nicht mehr voll ausspielen und so konnte nach 6 Tagen und 9 Stunden, ein zwar trotzdem erfolgreicher aber weniger spektakulärer 13 Platz erkämpft werden.

Im Zielhafen verließ dann, nach einem kurzen Aufenthalt, die Regattabesatzung das Schiff und wurde durch die Familie vom Bootseigner ersetzt, die sich nun auf eine 3 wöchige Rückfahrt nach Deutschland freuen konnte. Der Rest des Teams trat die 1900 km lange Heimreise zurück mit dem Auto nach Berlin an.

„Sechs Tage nur Sonnenschein und Wind von hinten. Keine Dunkelheit und Sonnenaufgänge ab 3.30 Uhr. Die Sonnencreme musste bereits ab 4Uhr aufgetragen werden. Die Spinnakerschoten mussten auf halber Strecke umgedreht werden, da nach 48h Segelzeit die Schoten am Spinnakerbaum durchgescheuert waren.“

Das Erlebte wird bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen und dieses Abenteuer motiviert zu mehr. FANFAN! plant auch im nächsten Jahr wieder Großes…

„Wie sieht eigentlich ein Azorenhoch aus?“

Das wahrscheinlich coolste Segelmuseum der Welt?

Ein Bericht aus der Bretagne

Ja eigentlich sollte uns der diesjährige Familienurlaub nach Costa Rica führen. Doch alles kam anders als unser Flug mal eben abgesagt wurde…

Nachdem dieser Tiefschlag etwas verdaut war, buchten wir spontan eine Unterkunft in der südlichen Bretagne und machten uns auf eigenen vier Rädern auf nach Frankreich.

Das man dort jede Menge Wassersport betreiben kann, wussten wir, aber dass sich dort eines der schönsten Sportsegelmuseen befinden sollte, würde uns sehr positiv überraschen.

Lorient – ein wichtiges Zentrum des französischen Hochseesegelns

Ganz in der Nähe unsere Unterkunft befand sich die Stadt „Lorient“, die offensichtlich ein sehr wichtiges Hochseesegel-Zentrum Frankreichs ist. Wir besuchten dort den Sporthafen und sahen jede Menge sportliche Hochseesegelboote an Land oder im Hafen liegen. Neben sportlichen Einrumpf-Weltumseglern mit seitlich neigbaren Masten und ausklappbaren Foils konnten wir auch richtige Hightech Trimare – ebenfalls mit Foil natürlich – in Augenschein nehmen. Wir waren doch ziemlich „geflashed“ was sich da im Hafen abspielte und bekamen richtig große Augen. Insbesondere, als der Trimaran „Edmond de Rothschild“ vor unseren Augen anlegte bzw. mit Hilfe von zwei Schlaubooten angelegt wurde.

Hier ein Video von Edmond de Rothschild

„Cité des la Voile“ – Die Welt des Segelns

Direkt am Sportboothafen und als Teil alter riesiger U-Boot Bunkeranlagen befindet sich ein Segelmuseum, welches der Segelsport-Legende Eric Tabarly gewidmet ist.

Das Museum macht einfach Spaß und ist allein schon fast eine Reise wert. Mit Blick auf das Wesentliche und mit modernen Methoden und Anschauungs- und vor allen Dingen Ausprobier-Material widmet sich das Museum dem Segelsport und legt einen Schwerpunkt auf das sportliche Hochseesegeln.

Zu Beginn der Ausstellung werden gleich die unterschiedlichen Rumpf- und Bauformen sehr plastisch veranschaulicht, modernes Bootsbaumaterial greifbar gemacht, unterschiedliche Segeltücher können studiert werden und natürlich wird erklärt, wie das eigentlich so mit dem Segeln funktioniert. Das alles gibt es sogar in vielen Fällen in deutscher Sprache.

Weiter kann man sich moderne Sicherheitsausrüstung anschauen und in einem großen Becken sein seglerisches Können mit Miniatur-Segelboot und Windanlage gegen andere Besucher austesten. Segel hissen, eine Fock aus- und einrollen und bei diversen Computersimulationen gegeneinander anzutreten, runden das Ganze interaktiv ab.

Im Außenbereich können Kinder ihre ersten Versuche in einem geschützten „Becken“ mit einem Opti unternehmen oder gemeinsam mit den Eltern eine Segeltour unternehmen. Die ganz Mutigen sausen dann noch an einem Drahtseil über einen Teil des Hafenbeckens.

Wir haben das Alles als Familie sehr genossen und einige kurzweilige Stunden in Lorient zugebracht und sicher noch nicht alles gesehen. Ach ja, und die Sache mit Costa Rica ganz ganz schnell verdrängen können.

Au revoir!

Frank R.

3. Platz in Werder

Am 17. und 18. September nahm die Crewevom R1332 mit Jörg M., Marc R. und Jakob W. an der 66. Herbstregatta von der Segelvereinigung Einheit Werder 1952 teil. Bei extremen Windbedingungen von bis zu 7 Bft und Regen wurden 4 Läufe absolviert. Bei einem Regattafeld von 80 Booten gab es diverse Kenterungen, so dass die Kurse eher einer Slalombahn als einem Dreieckskurs ähnelten. Leider erwischte es auch zwei 20iger, die spektakulär ihr Schwert auf dem See zeigten. Am Abend wurden dann alle mit einer Liveband und einer wilden Party entschädigt. Ganz Werder wurde bis in den Morgen von den Seglern unterhalten.

Die Crew war auch vom 14.-18. August bei der EURO am Vierwaldstäter See und belegte einen guten 6. Platz. Bei türkisblauem Wasser und Bergen um den See von bis zu 800m Höhe waren die Bedingungen erheblich angenehmer.

Wir blicken auf eine erfolgreiche Saison 2022 zurück und freuen uns schon heute auf die kommende Saison 2023, hoffentlich gesund und genauso aufregend.

Ahoi

Waffelregatta und Berliner Jugendmeisterschaft Cadet 2022 im Segelclub Zeuthen e.V.

Am ersten Wochenende im September, vom 03. bis 04. September 2022 fand die traditionelle Waffelregatta, gefördert durch die Gemeinde Zeuthen im Segelclub Zeuthen, statt. Nach einer langen und intensiven Vorbereitung begann das Regattawochenende, am Freitag, den 02.09.22, mit der Anreise unserer Gäste. Ab 16 Uhr fanden immer mehr Segler und Seglerinnen den Weg zu uns. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Regatta sind von der Ostseeküste und dem Land Mecklenburg-Vorpommern, aus dem Land Brandenburg und aus Tschechien angereist. Der erste Abend war geprägt durch die Wiedersehensfreude der Kinder und Jugend. Nachdem die Boote aufgebaut waren, gab es Würstchen mit Kartoffelsalat. Nach der teilweise langen Anreise und den Nachbereitungen war dann auch zeitig Nachtruhe.

Am Samstagmorgen wurden die Sportlerinnen und Sportler sowie die Gäste mit einem sehr vielseitigem und leckeren Frühstücksbüfett begrüßt. Wie angekündigt, wurde um 10:00 Uhr das Regattawochenende mit durch den Vereinsvorsitzenden und der Steuermannsbesprechung durch den Wettfahrtleiter, offiziell eröffnet. Ohne lange zu zögern, ging es bei sehr gutem Wind und Sonnenschein aufs Wasser und es wurde um die Wette gesegelt. Eine Mittagspause an Land, wie in den letzten Jahren üblich, wurde in diesem Jahr, zugunsten einer reibungsloseren Wettfahrt und damit auch größerem Zeitfenster auf dem Wasser, verzichtet. Diesmal wurden die jungen SeglerInnen mit Lunchpaketen von den TrainerInnen und BegleiterInnen auf dem Wasser versorgt. Dieses Konzept wurde sowohl durch die Kinder und Jugendlichen, als auch von deren Betreuung sehr begrüßt und soll in den nächsten Jahren weiter verfolgt werden.

Der erste Regattatag auf dem Wasser endete gegen 16:00 Uhr und in der folgenden Stunde wurde einige Proteste hart verhandelt. Zum Abend wurde ein sehr leckerer Eintopf und Gegrilltes mit Brötchen oder Salat serviert. Nach diesem anstrengenden Tag klang der Abend für alle bei Tischtennis in unserer Bootshalle und allerlei Getränken, aus.
Sonntagfrüh ging es nach dem wieder reichhaltigen Frühstück am Büffet, für alle gut gestärkt um10:00 Uhr an den Start auf dem Zeuthener See. Auch an diesem Tag waren die Bedingungen von Anfang an gut und der Wettfahrtleiter konnte, bei schönsten Segelwetter, die letzten Wettfahrten erfolgreich durchführen.

Am Ende dieses Regatta-Wochenendes konnten unsere Kinder und Jugendlichen des SCZ folgende Platzierungen erreichen:

10040 Marten Lischewski und Jonas Kramm 2. Platz
9974 Hannah Stahnke und Alexandra Kupper 6. Platz
9973 Larissa Grunske und Raphael Galant 23. Platz
8880 Rocky Mohmand und Ansger Uhlherr 24. Platz
   
   

Allen herzlichen Glückwunsch für die gezeigten sportlichen Leistungen!

Am Sonntag wurden dann, von den Eltern der Kinder- und Jugendgruppe frische Waffeln gebacken und alle die dabei waren langten ordentlich zu. Nils H. hat wieder tolle Pokale aus Glas graviert und Herbert hat von allen teilnehmenden Mannschaften eingerahmte Fotos erstellt, die zur Siegerehrung an jede Mannschaft übergeben wurden. Das kam bei allen hervorragend an und wir erhielten viele Dankeschöns und Anerkennung von vielen Teilnehmenden.

Der Segelclub Zeuthen hat, wie all die Jahre davor gezeigt, dass die Waffelregatta nicht nur seglerisch sondern auch als Treffen der Kinder und Jugend der Cadet – Class ein Erfolg ist. Die neu gewonnene Erfahrung werden wir mit ins nächste Jahr nehmen. Wir bedanken uns bei allen HelferInnen, dem Bootshaus Franz, dass uns bei der Unterbringung der Trailer geholfen hat und der Gemeinde Zeuthen, die jedes Jahr mit zusätzlichen Mitteln den SCZ für dieses Ereignis unterstützt.

Ohne euch alle die ihr mitgemacht und geholfen habt, wäre es nicht das geworden, was es war.

Eine großartige Regatta!

Copyright SCZ e.V. 2017

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