Cadet

Der Cadet als internationale Bootsklasse

Der Cadet ist eine von der ISAF anerkannte internationale Bootsklasse. Er ist auf fast allen Kontinenten bis Australien verbreitet. In einigen Ländern hat er sogar einen festen Platz in der Ausbildung im Sportunterricht. In Europa ist er in fast allen Ländern wie z. B. Belgien, Holland, Spanien, Tschechien, Polen, und besonders England stark vertreten. Dort hat der Cadet bei Meisterschaften sogar eine ähnliche Verbreitung wie der Opti.

Die Geschichte des Cadet

1947 wurde der Cadet von Jack Holt in England entworfen und verbreitete sich schnell um die ganze Welt. 1963/64 tauchten die ersten Cadets in Ostdeutschland auf. Schnell fanden sie ihren festen Platz in der Regattaszene und wurden neben dem Opti das Ausbildungsschiff der Jugend. In den 80-iger Jahren entstand sogar eine Cadet-Klassenorganisation in Bayern. Leider konnte sich diese jedoch im Westen Deutschlands nicht durchsetzen, obwohl das Boot in ganz Europa, insbesondere Holland, Belgien, England seinen festen Platz hat. Im Jahre 1993 nahmen deutsche Gadets erstmals wieder an einer Weltmeisterschaft teil. Im Frühjahr 1994 wurde die deutsche Klassenvereinigung – die German Cadet Class Association gegründet, damit begann eine neue Etappe der Cadets im Deutschen Segler-Verband. Die junge Klassenorganisation übernahm nun die Organisation des Regattaplanes, Erstellung der Rangliste, Festlegung eines Ausscheidungsmodus für die jährlichen Weltmeisterschaften sowie die Nominierung der deutschen Mannschaften. In jüngster Zeit segeln nun auch Cadets in Schleswig-Holstein und in Nordrhein- Westfalen. Die Klassenvereinigung ist daher optimistisch, dass das Boot auch in den alten Bundesländern seine weitere Verbreitung findet. Das Jahr 2002 war ein besonderer Höhepunkt für den Cadet in Deutschland. In diesem Jahr fand erstmals die Weltmeisterschaft der Cadets in Deutschland statt.

MK II oder MK VI

Als Jack Holt 1947 den Cadet als Knickspanter entwarf, entstand ein Boot, welches sich wie der Opti auch für den Selbstbau eignete. Der damalige MK I zeichnete sich durch eine sehr einfache glatte Decksform ohne Lufttanks aus. Bereits nach kurzer Zeit erhielt der Cadet mit dem MK II durch ein vorderes und hinteres Schott zwei gro8e Auftriebskörper. Der MK II ist der typische Cadet bis in die 90-iger Jahre so, wie er auch heute noch zu einem großen Teil bei Regatten gesegelt wird. Mitte der 90-iger Jahre erhielt der Cadet mit dem MK IV ein neues modernes Deck und eine vordere Großschot- führung. Diese Änderungen machen das Boot wieder zu einem modernen Jüngstenboot, bei dem nun die Vorteile der GFK- Bauweise ausgenutzt wurden. Der MK IV hat in sehr kurzer Zeit eine große Verbreitung gefunden. Trotz der Entwicklung vom ersten Selbstbau-Cadet zum modernen MK IV ist das Unterwasserschiff unverändert, so dass alle Cadets vom MK I bis zum MK IV bei Wettfahrten gegeneinander segeln können und auch konkurrenzfähig bleiben.

Werften und Preise

Werften wie Rondar, Van Wettum oder Bootsbauer in Spanien, Polen, Russland, Indien oder Australien haben inzwischen durch die internationale Klassenvereinigung die Lizenz für den Bau des MK IV erhalten. Das Boot ist komplett regattafähig ausgerüstet, d.h. incl. Segel, Trailer etc. für ca. 3000 – 4000 Euro auf dem Markt erhältlich.

Regatten überall

In Deutschland gibt es ein breites Regattageschehen, sowohl kleinere Vereinsregatten als auch Ranglistenregatten, WM-Ausscheidungen mit 40-50 Startern, Internationale Deutsche Meisterschaft mit über 50 Teilnehmern. Viele deutsche Segler besuchen Regatten im Ausland, insbesondere Holland (Dutch Open in Rotterdam), in Belgien (Youth SPA Regatta), in der tschechischen Republik (2001 EM) oder in Polen. Seit 1993 nehmen deutsche Segler jährlich an der WM teil, im Jahre 2002 fand die WM nach mehrjähriger Bewerbung auch erstmalig in Deutschland statt.

Ausbildungsschiff im Jüngstenbereich

Der Cadet feierte 2007 in neuem Outfit seinen 60. Geburtstag. Das Zweimannboot, über 9.000 Stück gibt es weltweit, wird in 14 Ländern gesegelt. Das Team im Zweihandboot bilden ein Steuermann im Alter bis 17 Jahren und ein Vorschoter im Alter ab ca. 7 Jahren. So kann der ältere, aber erfahrene Steuermann seinem meist noch unerfahrenen Mitsegler alle seine Erfahrungen und Tricks weitergeben. Es ist daher ein ideales Ausbildungsschiff für den Jüngstenbereich mit Spinnaker. Es fordert sämtliche Qualitäten eines Steuermanns beim Trimm und der Führung der jungen Mannschaft. Ein Trapez ist nicht vorhanden, da damit die jungen Vorschoter von 7-11 Jahren überfordert wären.

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